Klausurtagung in Bodenmais

Klausurtagung in Bodenmais – vom 08. Oktober 2010

 
  • Thema: Die Chancen und Zukunftsmöglichkeiten der Erwachsenenbildung nach der Pfarreireform in immer größer werdenden Pfarrverbänden bzw. Seelsorgeeinheiten                                                                                                                                  

(Referent: Domkapitular Dr. Michael Bär – Bistum Passau)

 

  • Neue Strukturen – neuer Bildungsauftrag – neue Herausforderungen
  • Umsetzung der Pfarreireformen soll ab dem 01. Januar 2014 erfolgen
  • Bisher laufen verschiedene Pilotprojekte, die der Entscheidungsfindung dienen sollen. Dabei muss aber der Grundsatz gelten, dass die Kirche in der Fläche bleibt. Die Kirche hat vor Ort vor allem 4 Grundfunktionen zu erfüllen:

 

  • 1. Die Liturgie: Ohne die Feier der sonntäglichen Eucharistie kann keine Gemeinde Bestand haben. Jeder Gläubige soll dazu beitragen, dass besonders die Glaubensgemeinschaft der eigenen heimatlichen Kirche gestärkt wird. Durch die Zusammenlegung von Pfarreien wird  den ehrenamtlichen liturgischen Diensten (Lektoren, Kommunionhelfer, Kantoren, Gottesdienstbeauftragten,…)  eine größere Gewichtung zukommen müssen.

 

  • 2. Die Caritas: In diesem sensiblen Bereich der Seelsorge und caritativen Arbeit bedarf es dem persönlichen Kontakt, der durch nichts ersetzt werden kann. Das Prinzip der Subsidiarität kann auf der untersten Ebene eines Pfarrverbandes besonders gut umgesetzt werden. Dazu ist aber das Engagement von ehrenamtlichen Helfern unabdingbar.

 

  • Die Verkündigung: Die Verkündigung und Glaubensweitergabe muss noch weit vor der Pfarrei in den Familien, den Hauskirchen, Kindergärten und Schulen ansetzen. Der Religionsunterricht  als bedeutende Stütze der Verkündigung rückt durch zentrale Standorte örtlich und personell aber in die Ferne. Die Öffentlichkeitsarbeit der Pfarrei gewinnt durch die Nutzung alter und neuer Medien an Bedeutung.

 

  • Der Aufbau der Gemeinde: Die gemeinschaftsbildende Kraft der Pfarrei muss erhalten bleiben. Ein Pfarr-Bewusstsein braucht gemeinsame Feste und  Veranstaltungen und geeignete Treffpunkte. Es sollten auch nach einer Zusammenlegung von Pfarreien die jeweiligen Pfarrbüros erhalten bleiben. Unter verwaltungstechnischen Gesichtspunkten ist eine Zentralisierung sinnvoll und notwendig, unter pastoralen Gesichtspunkten sollte in den Pfarreien das Pfarrbüro aber erhalten bleiben. Was zukünftig aber noch aufrecht erhalten werden kann, hängt von der weiteren Entwicklung ab. So ist fraglich, ob ein Pfarrer in drei oder vier Zweigvereinen beispielsweise noch der Geistliche Beirat  beim Katholischen Frauenbund sein kann.